Nach diesen Ausführungen schreibt er, seine Beobachtungen hätten ergeben, dass ein menschliches Embryo dem eines Affen, eines Hundes oder eines anderen Wirbeltiers stark ähnelt, es jedoch in späteren Entwicklungsstadien im Mutterleib zu einer Spezialisierung kommt. In einem Brief an seinen Freund Asa Gray beschreibt Darwin die Embryologie als die “bei weitem bedeutendste individuelle Beweisquelle“, die für seine Theorie spricht.54 Doch Darwin war kein Embryologe. Niemals hatte er Embryonen ausführlich untersucht. Deshalb zitierte er bei seiner Argumentation Personen, die er als Experten auf diesem Gebiet erachtete. In seinen Aufzeichnungen fällt ein Name besonders auf: Der des deutschen Biologen Ernst Haeckel, dessen Buch Natürliche Schöpfungsgeschichte verschiedene Zeichnungen von Embryonen und die dazugehörigen Kommentare enthält. Kurze Zeit später sollte Haeckel als Urheber der evolutionistischen Interpretation der Embryologie in die Geschichte eingehen. Mit großer Begeisterung las er Den Ursprung der Arten (1859) und befürwortete Darwins Ausführungen. Seine Begeisterung für den Evolutionismus wurde sogar noch größer, als die von Darwin selbst. Um selbst zu der Theorie beitragen zu können, führte er eine Reihe von Experimenten durch und veröffentlichte im Jahr 1868 sein Buch Natürliche Schöpfungsgeschichte. Darin erläuterte er seine Theorie der Embryologie, wodurch er erheblichen Ruhm erlangen sollte. Von Anfang an stellte er die These auf, dass sich die Embryonen von Menschen und bestimmten Tieren auf die gleiche Art und Weise entwickeln. Die Zeichnungen von Embryonen eines Menschen, eines Affen und eines Hundes auf Seite 242 seines Buches sollten das beweisen. Die Zeichnungen waren offensichtlich identisch und, laut Haeckel, hatten diese Geschöpfe gemeinsame Wurzeln.
Das war das “Werk“, das Darwin in Die Abstammung des Menschen als Quelle diente. Bevor jedoch Darwin sein Buch schrieb, bemerkten Einige die falsche Darstellung in Haeckels Werk und schrieben darüber. 1868 veröffentlichte L. Rutimeyer einen Artikel in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Archiv für Anthropologie, die Haeckels Fälschung aufdeckte. Rutimeyer, Professor für Zoologie und vergleichende Anatomie an der Universität von Basel, untersuchte die in Natürliche Schöpfungsgeschichte und Über die Entstehung und den Stammbaum des Menschengeschlechts veröffentlichten Embryozeichnungen und wies nach, dass die Zeichnungen in den beiden Büchern nichts mit der Realität zu tun hatten. Rutimeyer schrieb: Haeckel behauptet, dass diese Abbildungen für den wissenschaftlichen Laien leicht verständlich, systematisch und wissenschaftlich korrekt sind. Niemand will Erstes bestreiten, doch die zweite Einschätzung kann er nicht ernst meinen. Diese Zeichnungen sind in ein mittelalterliches formalistisches Gewand gekleidet. Hier werden in erheblichem Maße wissenschaftliche Beweise fabriziert. Doch der Autor hat sich alle Mühe gegeben, dass davon niemand etwas mitbekommt.56
Der Gedanke, “Ontogenese rekapituliert die Phylogenese“, wurde schnell als die Rekapitulationstheorie bekannt. Innerhalb kürzester Zeit wurde sie zu einem der bedeutendsten Beweise für die Evolutionstheorie. Im Laufe des 20. Jahrhunderts sahen unzählige Studenten die Grafiken dieser scheinbaren Entwicklung des menschlichen Embryos vom Fisch über Salamander, Huhn und Kaninchen. Der Mythos, dass der menschliche Embryo über Kiemen verfüge, wurde für eine gewisse Zeit als Faktum akzeptiert. Viele Evolutionisten würden dies sogar noch heute als einen Beweis für die Evolutionstheorie anführen. Jedoch handelt es sich dabei um reine Erfindung. In Wirklichkeit sehen sich nicht alle Embryonen verschiedener Lebewesen ähnlich. Haeckels Zeichnungen schufen ein völlig falsches Bild. Bei manchen Zeichnungen fügte er einfach Organe hinzu, bei anderen ließ er Organe weg. Er stellte alle Embryonen in der gleichen Größe dar, egal ob es sich dabei um größere oder kleinere handelte.
Anfang des 20. Jahrhunderts kam heraus, dass Haeckels Zeichnungen eine Täuschung waren und er gab das öffentlich zu, indem er sagte: Nach diesem kompromittierenden Geständnis der "Fälschung" sollte ich mich eigentlich verdammt und verurteilt fühlen, hätte ich nicht den Trost, dass ich mich in der Gesellschaft hunderter von Mitschuldigen befinde, unter ihnen viele der renommiertesten und achtenswertesten Biologen. Die Mehrzahl aller Diagramme, selbst in den besten biologischen Lehrbüchern, Abhandlungen und Zeitschriften würde nach diesen Maßstäben den Tatbestand der "Fälschung erfüllen, denn sie alle sind mehr oder weniger ungenau, schematisiert und konstruiert."57 Doch trotz dieses Bekenntnisses waren die Darwinisten von seinem Propagandamaterial überzeugt und nutzten es weiterhin. Sie ignorierten die Tatsache, dass die Zeichnungen frisiert waren, und über Jahrzehnte wurden diese in Lehrbüchern und evolutionistischer Literatur als authentisch präsentiert. Die Tatsache, dass Haeckels Zeichnungen Schwindel waren, wurde erst in der zweiten Hälfte der 1990iger offen ausgesprochen. Am 5. September 1997 wurde in der wissenschaftlichen Zeitschrift Science der Artikel “Haeckels Embryonen: Schwindel wieder entdeckt“ gedruckt, in dem Elizabeth Pennisi erklärt, dass Haeckels Embryozeichnungen eine bewusste Täuschung sind. Sie schrieb dazu Folgendes: "Der Eindruck, dass alle Embryos gleich seien, so wie er in Haeckel's Zeichnungen vermittelt wird, ist falsch," sagt Michael Richardson, Embryologe an der medizinischen Hochschule des St. George Hospitals in London... So führten er und seine Kollegen ihre eigenen vergleichenden Untersuchungen durch; und siehe da, es kam heraus, dass Embryonen "oftmals erstaunlich unterschiedlich aussehen", berichtet Richardson in der August-Ausgabe von "Anatomy and Embryology" (Anatomie und Embryologie).58
"Haeckel fügte nicht nur Merkmale hinzu und ließ andere weg, berichten Richardson und seine Kollegen, er frisierte auch den Maßstab, um Ähnlichkeiten zwischen den Arten zu übertreiben, auch wenn manche Details einen 10-fachen Größenunterschied aufwiesen. Außerdem verwischte er die Unterschiede, indem er in den meisten Fällen einfach die Namen der Spezies wegließ, als ob Vertreter einer Art die gesamte Gattung repräsentieren könnten. "In Wirklichkeit", schreiben Richardson und seine Kollegen, "sind selbst die Embryonen von Fischen, die alle miteinander verwandt sind, sehr unterschiedlich in ihrer Erscheinung und Entwicklung." Es sieht so aus, als wären Haeckels Zeichnungen einer der größten Schwindel in der Geschichte der Biologie." schließt Richardson.59 In dem Artikel steht weiter, dass Haeckels Geständnis seit Anfang des 20. Jahrhunderts irgendwie verheimlicht wurde und seine Zeichnungen weiterhin in den Lehrbüchern präsentiert wurden, als ob es sich dabei um wissenschaftliche Fakten handle. In der Zeitschrift wird außerdem gesagt: Haeckel's Geständnis ging unter, nachdem seine Zeichnungen 1901 in einem Buch namens Darwin and After Darwin (Darwin und nach Darwin) benutzt und durch englischsprachige Biologie-Texte anschließend weit verbreitet wurden.60 In einem Artikel in der Zeitschrift New Scientist vom 16. Oktober 1999 kam die Wahrheit über Haeckels Mythos von der Embryologie vollständig ans Tageslicht: Haeckel nannte dies das biogenetische Gesetz und die Idee wurde als "Rekapitulation" in der Öffentlichkeit bekannt. Tatsächlich erwies sich Haeckel's striktes Gesetz aber schon bald als falsch. Der frühe menschliche Embryo hat keine funktionierenden Kiemen wie ein Fisch und durchläuft auch keine Stadien, die ihn wie ein erwachsenes Reptil oder einen Affen aussehen lassen.61 Damit war die Rekapitulationstheorie, der berühmteste für die Evolutionstheorie angeführte Beweis aller Zeiten, widerlegt. Doch während Haeckels Schwindel ans Tageslicht kam, blieb eine andere Täuschung ähnlichen Ausmaßes unbemerkt: der Darwinismus. Wie bereits beschrieben, berücksichtigte Darwin die Meinung anderer Wissenschaftler bezüglich Haeckels Zeichnungen nicht, und er nutzte sie, um seine eigene Theorie damit zu untermauern. Das war jedoch nicht der einzige Punkt, in dem Darwin von der Wahrheit abwich. Viel wichtiger ist, dass er die Sichtweise von Karl Ernst von Baer, dem bekanntesten Embryologen dieser Zeit, als verzerrt darstellte. Jonathan Wells Buch Icons of Evolution erklärt detailliert, dass von Baer Darwins Theorie nicht akzeptierte und diese harsch kritisierte. Außerdem war er ein Gegner der evolutionistischen Interpretation der Embryologie, der die Regel formulierte “der Embryo einer höheren Lebensform gleicht niemals einer anderen Lebensform, sondern nur ihrem Embryo.“62 Er sagte auch, dass Darwinisten auf dogmatische Art und Weise “Darwins Evolutionstheorie akzeptierten, bevor sie sich die Mühe gemacht hätten Embryonen genauer zu betrachten.“63Nach dem Erscheinen der dritten Ausgabe von Der Ursprung der Arten, verzerrte Darwin von Baers Interpretationen und Schlussfolgerungen und nutzte sie, um damit seine eigene Theorie zu stützen. Wells erklärt: Darwin führt von Baer als Quelle seines embryologischen Beweises an. Entscheidend ist jedoch, dass Darwin sich diesen Beweis für seine Theorie erst zurechtbiegen musste. Von Baer lebte lange genug, um dem Missbrauch seiner Beobachtung durch Darwin zu widersprechen und er war, bis zu seinem Tod im Jahr 1876 ein starker Kritiker der darwinschen Evolution. Darwin hörte jedoch nicht auf, ihn zu zitieren und ließ es so aussehen, als sei von Baer ein Unterstützer der Lehre des evolutionären Parallelismus, dem dieser jedoch ausdrücklich widersprach.64 Kurz, Darwin nutzte die einfachen wissenschaftlichen Rahmenbedingungen seiner Zeit, um falsche und voreingenommene Schlussfolgerungen zu verbreiten, und er zog Nutzen aus den eingeschränkten Kommunikationsmöglichkeiten, indem er die Erkenntnisse anderer Wissenschaftler verzerrt darstellte. Obwohl sehr spät, ist die Enthüllung dieser Tatsachen zweifellos ein schwerer Schlag für den Darwinismus. Haeckels Fälschungen waren eine Hilfe für Darwin und dieser stellte die Embryologie als Beweis für seine Theorie dar.65Viele Menschen wurden durch diesen Mythos und ihre naive Ignoranz fehlgeleitet und nahmen es als Tatsache an, dass sie einst Kiemen gehabt haben sollten. Aber das war damals. Heute ist bekannt, dass die Embryologie kein Beweis für den Darwinismus ist. Und somit trifft der folgende Slogan jetzt auch für die Embryologie zu. Es war einmal der Darwinismus! |
Das Ende des Darwinismus
ES WAR EINMAL – DIE EMBRYOLOGIE ALS BEWEIS FÜR DIE EVOLUTION
|
|
|
|
|
|
|




